Sonntag, 17. Februar 2013

Illusionen

Auf dem Weg nach Hause sah ich schon von Weitem ein Gelb-Goldenes Auto in unserer Einfahrt stehen. Es kam mir bekannt vor und dann fiel es mir ein, als ich das Kennzeichen sah.. Es war das Auto von Patricks Vater. Nachdem ich die Tür aufgeschlossen hatte und die Treppe hochging, traute ich mich gar nicht, mir vorzustellen,was mich oben erwartet.. Ich kam rein, und bevor ich ins Esszimmer kam, fragte ich "Mama? Was macht das Auto von Andreas hier..?" Als ich dann ins Esszimmer kam, sah ich dort am Esstisch tatsächlich meine Mutter mit Patrick und seinem Vater sitzen... Ich stand einfach nur da, konnte nichts sagen und schaute die beiden an. Andreas' Blick sagte mir so etwas wie "Du wusstest doch, dass er zurückkommt, es war doch klar, dass er es nicht lange ohne dich aushalten wird" und als ich Patrick ansah, blickte er erst zu Boden, bevor er mir in die Augen sah, und man hat ihm gänzlich angemerkt, dass er den ganzen Scheiß bereut hat.. Es war, als würde die Zeit stehen bleiben, bis ich Andreas sagen hörte "Geht lieber mal hoch und klärt das unter vier Augen". Ich sagte nichts, sah Patrick an und er stand auf und wir gingen in mein Zimmer.
 Ich schloss die Tür hinter mir und blieb stehen, mir fehlte immernoch die Sprache..Ich konnte ihn einfach nur ansehen und ich wollte ihm so viel sagen,aber ich konnte es nicht. Er setzte sich auf mein Bett und sah mich an, als ich immernoch an der Tür stand. "Bitte, komm und setz dich zu mir.." Das einzige, was ich sagen konnte war "Was soll das? Was willst du hier?" und ich bekam ein "Mit dir reden. Das war schon lange nötig" zurück. Ich zitterte am ganzen Körper, konnte mich kaum noch halten, bis ich mich letztlich zu ihm setzte und auf den Boden sah. Stille. Überlegte er, was er sagen sollte? Es gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf, bis mein Gedankenchaos unterbrochen wurde. 
"Es tut mir so Leid, Melissa.. Es tut mir so Leid, die ganze Zeit über wollte ich es rückgängig machen,aber ich konnte nicht. Ich konnte es dir damals nicht erklären, ich konnt es mir selbst nicht erklären, was mit mir los war. Ich dachte, es würde mir besser gehen, wenn wir Abstand halten, aber ich habe einfach übersehen, wie glücklich ich mit dir war. Ich wusste das alles einfach nicht zu schätzen. Ich brauche dich, mehr als du dir vorstellen kannst und das ist mir erst in der Zeit ohne dich klargeworden.". Ich war immernoch sprachlos und wusste mit den ganzen Worten nichts mehr anzufangen. Das war all das, was ich mir die ganze Zeit zu hören wünschte, aber es kam einfach nicht mehr bei mir an.Zu oft hatte ich mir vorgestellt, wie er dies zu mir sagt und alles wieder gut wird, aber... Ich konnte es in diesem Moment einfach nicht.  "Und du bist extra hergekommen, um mir das zu sagen?" fragte ich. "Was anderes hast du nicht verdient, ich hab dir schon genug wehgetan. Ich würde alles dafür tun, um es wieder gut machen zu können, aber ich kanns nicht. Deshalb hoffe ich, dass du jetzt merkst, dass ich ehrlich zu dir bin." 
Mein Herz blieb fast stehen, als ich ihm in die Augen schaute und sah, dass Tränen über seine Wangen liefen.."Musst du gleich wieder fahren? Ich meine.. Andreas wartet.." war das einzige, was ich sagen konnte. Ich weiß nicht, warum, aber ich konnte einfach nicht auf seine Entschuldigung eingehen. Vielleicht lag es daran, dass ich es für selbstverständlich hielt, dass ich seine Entschuldigung sofort annahm, aber.. Naja, es war einfach klar, dass ich ihn nicht abweisen würde und das wusste er.
"Mein Dad hat mich hergefahren, damit es noch 'ne Möglichkeit gibt, nach Hause zu kommen, falls das hier alles in die Hose geht heute.. Und falls nicht, hab ich ihm gesagt, komme ich die Tage mit 'nem Zug zurück."
... "Das heißt, du bleibst für ein paar Tage? " fragte ich leise. Ich sah, wie der Ausdruck in seinen Augen sich veränderte, es war Freude. Freude darüber, dass er bleiben darf.. Er antwortete nicht, sondern sah mich an und sagte "Verzeih' mir bitte, Melli, ich brauche dich". Ich musste mir das Weinen verkneifen, ich wollte nicht so schwach sein,wie er mich kennt, ich wollte stark sein, so stark wie ich es die ganzen Monate hätte sein müssen. Wir sahen uns an und er näherte sich mir langsam, ich wusste dass er mich küssen wollte, ich ließ es zu, und als unsere Lippen sich berührten, fing ich an zu weinen, "Tut mir Leid.." sagte ich, ich war einfach nur überwältigt, ich hatte all das so vermisst, dieses Gefühl, diese Geborgenheit.."Gar nichts braucht dir Leid tun.." sagte er leise. Er nahm mich fest in den Arm und ich wollte nie mehr losgelassen werden. Nie wieder, das hatte ich schon zu lange durchmachen müssen.. Wir legten uns hin, Arm in Arm, ich konnte es nicht glauben, ich konnte ihn spüren, nach so einer langen Zeit, in der ich allein war, ich weinte, ´vor Freude und er küsste meine Stirn und hielt mich fest in seinem Arm. Ich habe die ganze Zeit nichts mehr gesagt, nur dortgelegen, mit ihm, mit der Sicherheit, dass er über Nacht bleibt und mich nicht alleinlässt, nicht mehr, mit der Sicherheit, dass alles wieder perfekt ist. Ich konnte nicht mehr klar denken, so groß war diese Erleichterung, bis ich dann in seinen Armen einschlief.

Und als ich aufwachte, merkte ich, was für kranke, reale Träume ich habe... Fick dich, Realität..

2 Kommentare:

  1. Das ist so wundervol geschrieben..ich leide richtig mit... oh gott diese Träume sind manchmal die schönsten und gleichzeitig die schrecklichsten....
    liebe Grüße <3

    AntwortenLöschen
  2. Diese Realitätsnahen Träume kenne ich zu gut.. Kopf hoch :*

    AntwortenLöschen